
"Die Dorfchronik von Mühlingen" ist eine Fanfiction zum Spiel My little Farmies von Upjers
Die Story selbst und alle nicht aus dem Spiel entlehnten Charaktere sind © Nicole Schmidt 2013-2014
...allerdings müsste ein Autor schon sehr verzweifelt sein, wenn er glaubt, meine Dorfchronik stehlen zu müssen

Die ersten fünf Spieltage
An einer alten Römerstraße wurde die Ortschaft Mühlingen durch den Bauern Ottomar, seine Verlobte Roswita und den herumziehenden Spielmann Enki gegründet. Für ihre bisherigen Dienste am Landesherren beschenkte der Edle die drei mit einer kleinen Goldspende von 5 Barren und verlieh ihnen das Recht, hier eine Mühle zu betreiben.
Sogleich rissen sie die Reste der marode Straße ab und legten einen neuen Weg nach Süden hin an, auf dass die Einwohner der umliegenden Dörfer ihr Korn zum Mahlen hierher bringen konnten. Von ihrem Gold erwarben sie außerdem eine Lizenz für einen kleinen Markt und errichteten einen schönen Verkaufsstand.
Ein wenig Getreide- und Gemüseanbau sowie Kleinviehhaltung für den Eigenbedarf sicherten die Grundversorgung des Trios.
Die Investitionen zahlten sich aus und noch im selben Jahr konnten die Herren der Mühle zweimal günstig Land hinzupachten. Nach und nach machten sie diese bisher unerschlossene Wildnis urbar, legten Sümpfe trocken und rodeten die Wälder - allerdings vorausschauend nicht zu radikal, denn Eiche, Kiefer und Ahorn versprachen guten Gewinn für die Zukunft.
Für ihre vorbildliche Leistung erhielten die Siedler erneut eine Goldprämie.
In den kommenden Monaten hörten Ottomar und Roswita von vielen Dingen, die sie auch auf ihrem Hof haben wollten, doch jedesmal setzte sich der Spielmann als die Stimme der Vernunft durch, sonst wäre Mühlingen wohl sofort von dem Pärchen in den Ruin getrieben wurden. „Unsere Hasen für den Sonntagsbraten will ich wohl eigenhändig mit der Schlinge im Wald fangen“, sprach er zur Roswita. „Setz du lieber Hennen in die Gatter, Gevatterin, auf dass sie uns viele Eier legen!“
Wie nun immer mehr Menschen die Mühle aufsuchten, kam es natürlich auch zu Wartezeiten. Daher verfielen die Herren Mühlingens auf den Gedanken, ein paar Ahornbäume zu fällen, von dem Holz eine kleine Sitzecke anzulegen, diese mit Blumen und Büschen zu dekorieren und den Markt um zwei Buden zu erweitern. Daneben enstand ein Gebäude mit hölzernen Wänden und einem Fundament aus Feldsteinen, welche die Mühlinger vom Acker gelesen hatten. Das restliche Holz konnten sie teuer verkaufen und davon einen Backofen anzuschaffen. Von ihrem eigenen Mehl buken sie Brot und Dauerkuchen, die sie den Wartenden servierten und als Reiseproviant verkauften.
Mit den drei Gründern, dem Müller und seinem Weib der Bäckerin lebten nun schon fünf Personen dauerhaft im Örtchen. Außerdem hielten sich fünf bis sechs Tagelöhner täglich an der Mühle auf.
Doch noch immer fielen genügend Pflaumen, Kartoffeln, Kohlköpfe und Eier ab, die die Mühlinger in ihrem Markstand verkaufen konnten.
Das einst von Sümpfen und Baumstämmen geprägte Land wich allmählich weiten Feldern und Obsthainen. Der wachsende Wohlstand Mühlingens blieb nicht unbemerkt. Schon bald fanden sich skrupellose Spekulanten dort ein, wo sich einst die Römerstraße befunden hatte und errichteten eine kleine Handelsstation. Doch aufgrund der Wucherpreise dort kauften die Bauern lieber in Mühlingen ein. Immerhin – wer sich einmal mit dem Großhandler eingelassen hatte, der konnte von sich behaupten, zwar im Geldbeutel ärmer, daber dafür um wertvolle Erfahrung reicher zu sein.
Enki verschaffte den Hühnern ein wenig mehr Platz und zimmerte ihnen überdies einen Stall zum Unterschlüpfen. Roswita stellte Becken mit klarem, sauberem Wasser und Futternäpfe in den Gattern auf. Auch verzichteten die Mühlinger nun auf einen Teil der Eier, um sie ausbrüten zu lassen. Das sich die Hennen in ihrem neuen Quartier überaus wohlfühlten, legten sie von nun an besonders fleißig.